Am 28. Mai 2024 gründete sich das erste bundesweit institutionalisierte Trägernetzwerk sozialpädagogischer Fanprojektarbeit, um die Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung der Rahmenbedingungen der Fanprojektarbeit zu stärken.
Dazu trafen sich die Trägerorganisationen der bundesweiten Fanprojekte am 28. Mai 2024 zu einer
gemeinsamen Tagung in der Sportschule und Bildungsstätte des Landessportbundes Hessen e. V. in
Frankfurt (Main). Mit Gründung des Trägernetzwerks wurde ein gemeinsames Grundsatzpapier
verabschiedet sowie Vertreter:innen und Bundessprecher:innen gewählt.
Ziel des neu gegründeten Trägernetzwerkes ist es, gemeinsam die Perspektive der Trägerorganisationen
gegenüber Fußballverbänden und der überregionalen Politik zu stärken und somit Einfluss auf die
Gestaltung der Rahmenbedingungen für Fanprojektarbeit zu nehmen. Im Fokus stehen hier vor allem die
fachlichen, personellen, organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen. Das Trägernetzwerk
macht es sich zur Aufgabe, auf diese Themen auf kommunaler, regionaler und Bundesebene, im
fachpolitischen Raum sowie in der Öffentlichkeit stärker aufmerksam zu machen.
Im Rahmen des Treffens, an dem Vertreter:innen von 41 Trägerorganisationen teilnahmen, wurde ein
Sprecher:innenkreis aus acht Mitgliedern gewählt. Für die nächsten zwei Jahre übernahmen Rolf
Hanselmann, Paritätischer Landesverband Sachsen- Anhalt, sowie Steffen Kröner, Outlaw gGmbH, den
Vorsitz über den Sprecher:innenkreis. Das Gremium übernimmt die Netzwerkkoordination sowie die
Bündelung und Vertretung der Trägerinteressen in den bundesweiten Gremien, darunter dem KOS- Beirat
und der AG Qualitätssicherung.
„Fanprojekte übernehmen vielfältige sozialpädagogischen Aufgaben, vor allem in den Bereichen der
Gewaltprävention und der Demokratiebildung. Doch die aktuellen Rahmenbedingungen tragen dem nicht
ausreichend Rechnung. Deshalb wurde aus Sicht der Trägervertreter:innen ein gemeinsames Gremium
notwendig“, beschreibt Steffen Kröner, einer der Sprecher:innen des Netzwerkes, die Situation.
Fachliche Standards und Finanzierung der Fanprojektarbeit sichern.
Vor allem die schwieriger werdende Sicherung der Finanzierung der fachlichen Standards, auch die
Diskussionen um ein Zeugnisverweigerungsrecht in der sozialen Arbeit und die insgesamt wachsenden
Herausforderungen für die Fanprojekte, machen an verschiedenen Standorten eine bessere personelle
Ausstattung erforderlich. „Aus Sicht des Trägernetzwerks wird die Fanprojektarbeit im politischen Raum
oft auf sicherheitsrelevante Aspekte verengt – dem wollen wir entschieden entgegen treten“, betont
Steffen Kröner. Fanprojektarbeit ist in erster Linie sozialpädagogische Jugend- und Bildungsarbeit.
Aus diesem Grund verabschiedete das neu gegründete Trägernetzwerk ein gemeinsames
Grundsatzpapier als Grundlage der Arbeit im Netzwerk und zur Verdeutlichung des Auftrages sowie der
gemeinsamen Forderungen: Die fachlich und qualitativ hochwertige Arbeit der Fußball- Fanprojekte
benötigt langfristig gesicherte, verlässliche und auskömmliche Rahmen-bedingungen sowie ihre feste
Verankerung in den jugendhilfeplanerischen und fach- sowie kommunalpolitischen Strukturen der
jeweiligen örtlichen Kinder- und Jugendhilfe sowie in den Arbeitsgemeinschaften Sport und Sicherheit.
Die Trägerorganisationen der Fanprojekte schaffen als Arbeitgeber und Projektträger hierfür die internen
und externen Voraussetzungen und leisten einen eigenständigen, wichtigen Beitrag zur Herstellung und
Sicherung der notwendigen Rahmenbedingungen.
Am 19.06.2024 verabredete der Sprecher:innenkreis erste konkreten Aufgaben:
Wir bieten dem Nationalen Ausschuss Sport und Sicherheit (NASS) sowie den Fußballverbänden (DFB
und DFL) an, die Expertise der Trägerorganisationen aktiv in die Weiterentwicklung des Nationalen
Konzeptes Sport und Sicherheit (NKSS) sowie der förderrechtlichen Rahmenbedingungen einzubringen.
Zur weiteren Vertiefung des Dialogs zwischen den Trägerorganisationen und den Fußballverbänden
wollen wir bei der Planung und Ausgestaltung der von den Verbänden und der KOS organisierten
Trägertreffen aktiv mitwirken.
Mit Rolf Hanselmann, Frank Biel und Steffen Kröner Vertreter benannt, die als Trägervertreter im KOSBeirat sowie in der AG Qualitätssicherung mitwirken.
Der Aufbau von wichtigen Kooperationen und Austauschformaten, zum Beispiel mit der BAG der
Fanprojekte und der KOS.